Mein Aufenthalt in Japan

Am 12. Januar ging meine Reise los. Am 13. Januar um 8 Uhr Ortszeit kam ich in Osaka an, dort wurden meine Mitreisenden und ich von der Skischule abgeholt und mit einem Kleinbus ins Skigebiet gebracht.

Dort angekommen bekamen wir unsere neuen Skianzüge und natürlich wurde auch ein Bild für den Skipass gemacht, nach 12 Stunden Flug und 2 ½ Stunden Busfahrt fühlte ich mich ebenso fit wie ich auf dem Bild aussah. Anschließend konnten wir unsere Zimmer beziehen. Ich teilte mir mein Zimmer mit den anderen Mädels, die mit mir aus Deutschland angereist waren. Wir wohnten mit den japanischen und deutschen Jungs zusammen in einer umgebauten Turnhalle, die japanischen Mädels wohnten im Hotel, direkt daneben.

Da wir direkt im Skigebiet wohnten, zogen wir uns schnell um und schnallten die Ski an und los gings. Leider spielte das Wetter nicht mit, sodass die gutgemeinte Führung durchs Gebiet wenig Sinn ergab, weil ich schon nach 5 Minuten die Orientierung verlor. Doch das schlechte Wetter kam uns am nächsten Tag zugute, denn die Schulen kamen mit ihren Bussen den Berg nicht hinauf, sodass der erste Skikurs ausfiel und wir frei fahren konnten. Es gab in der ersten Nacht 1,70 m Neuschnee! Feinster Powder sag ich euch! So trockener, fluffiger Schnee wie ich ihn in europäischen Skigebieten noch nie erlebt habe.



Leider schafften es die Schulen dann doch und der Skikurs konnte am 3. Tag losgehen. Ich war total aufgeregt, denn ich merkte schnell, dass die japanischen Kids kein bis kaum englisch sprechen konnten bzw. verstanden – und ich kein Wort japanisch.

Aber mein Japan-Aufenthalt zeigte mir schnell, wie wenig Worte es braucht, um einem Menschen das Skifahren beizubringen. Die Kinder waren höchst motiviert und machten jeden Schabernack mit!

Leider hatte man nur 4 Sessions zu je 2 oder 2 ½ Stunden mit einer Gruppe, d. h. mittags am Anreisetag, dann am nächsten Tag morgens und mittags und wieder einen Morgen. Wenn man sich gerade an die Kinder gewöhnt hatte, mussten sie auch leider schon abreisen! So hatte man aber noch genug Zeit, um zwischen den einzelnen Kursen frei zu fahren.



Pünktlich um 7 Uhr gab es Abendessen und mit einem gemeinsamen Klatschen und „Itadakimasu“ durfte gegessen werden. „Gochisoosama descha“ beendete das Abendessen.

Nach dem Essen gingen Frauen und Männer, getrennt natürlich, in die typischen japanischen Ofuren duschen, d. h. ein großer Raum mit etwa 15 Duschen und einem großen, heißen Becken in der Mitte.



Morgens ging pünktlich um 6:30 Uhr gnadenlos das Licht an. Um 7 Uhr gab es Frühstück und um halb 9 mussten wir uns draußen versammeln, um unsere Skigruppe in Empfang zu nehmen.

Wenn mittags eine neue Schule anreiste, gab es eine Begrüßungszeremonie. Die Schüler stellten sich, vergleichbar mit dem Militär, in einer Reihe auf und der Schulleiter und die Lehrer hielten Reden (was genau da gesagt wurde, weiß ich natürlich nicht). Dort herrscht noch eiserne Disziplin, meine lieben Skifreunde!



Alles in allem kann ich sagen, es hat mir unfassbar Spaß gemacht und ich würde es auch immer wieder machen! Diese Reise war genau das Richtige für mich; lange hatte ich diese Begeisterung für das Skifahren verloren, zum einen auch durch die Ausbildung beim DSV zum Skilehrer. Es ist ein Freizeithobby, welches zu einer Lebensphilosophie werden kann. Auch wenn man mal einen schlechten Tag hat – man muss an sich arbeiten. Auch wenn man mal versagt, ist das kein Problem. Gegenseitige Motivation und positive Gedanken sind alles!

Sayonara
eure Laura